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Trinken in der Kita – Trink-Oasen in der Kita schaffen

Unser Körper besteht zu über 50 % aus Wasser, nach der Geburt und in der frühen Kindheit sind es sogar ca. 70 %. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt in unserem Körper ist wichtig für den Transport von lebenswichtigen Nährstoffen und somit elementar für eine gesunde Entwicklung und unsere Gesundheit und Wohlbefinden. Durch Bewegung und Schwitzen verliert unser Körper Flüssigkeit, die durch ausreichendes Trinken wieder ausgeglichen werden kann. Gerade Kinder bewegen sich sehr viel und haben – im Vergleich zu Erwachsenen – eine veränderte Thermoregulation und verbrauchen somit viel Flüssigkeit. 

Wenn Kinder in der Kita unterwegs sind und spielen, vergessen sie oft, vor lauter Abenteuer, ausreichend zu trinken. Zudem ist die Selbstregulation, besonders bei jungen Kindern, noch in der Entwicklung und Körpersignale wie Durst können noch nicht gut eingeordnet werden. Um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren und Kindern die Möglichkeit zur eigenständigen Wahrnehmung und Befriedigung ihres Bedürfnisses zu geben, können Sie das ausreichende Trinken durch die Einrichtung von sichtbaren und einladenden „Trink-Oasen“ (Trinkstationen) unterstützen. 


Wieviel sollte ein Kind trinken?

Im ersten Lebensjahr benötigt ein Kind pro Tag ca. ½ Liter Flüssigkeit. Kinder zwischen 12 und 36 Monaten brauchen ca. 600 bis 800 Milliliter und Kinder zwischen 4 bis 6 Jahren sollten mindestens 850 Milliliter bis 1 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Schulkinder benötigen 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Aber auch auf eine gute Verteilung der einzelnen Trinkportionen sollte geachtet werden. Kinder im Kindergarten sollten ihre tägliche Menge an Flüssigkeit auf ca. sechs Trinkportionen aufteilen. 

Flüssige Nahrungsmittel wie z.B. Milchnahrung, stark wässrige Gemüse- und Obstsorten, Suppen o.Ä. werden mit in die Gesamtmenge der Flüssigkeitsaufnahme eingerechnet. 

Die empfohlenen Mengen können, je älter die Kinder werden, variieren und hängen auch von individuellen Faktoren und Vorlieben ab. Kinder, die sich besonders viel bewegen, benötigen ggf. mehr Flüssigkeit. Im Sommer, wenn der Körper viel schwitzt, braucht er mehr Flüssigkeit und auch wenn die Kinder krank sind. Bei Fieber und wenn z.B. durch Durchfall oder Erbrechen viel Flüssigkeit verloren geht, muss besonders auf den Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts geachtet werden.  


Welche Getränke sind für den Kindergarten geeignet?

Ein idealer Durstlöscher ist Wasser. Das sollte auch bei jeder Mahlzeit auf dem Tisch stehen. Ungesüßte Früchte- und Kräutertees sind ebenfalls eine gute Wahl.

Säfte, Schorlen und Softgetränke wie Limonaden, Cola oder Eistee sollten vermieden werden. Sie enthalten viel Zucker. Milch, Kakao und andere Milchmixgetränke sind eher Zwischenmahlzeiten, da sie einen hohen Energiegehalt haben. Auch pure Fruchtsäfte oder Smoothies sind aufgrund des vorkommenden Fruchtzuckers sehr süß und kalorienreich und daher nicht für Kinder zum Durst löschen geeignet.

Wasser und auch andere Getränke erhalten Sie z.B. ganz unkompliziert und schnell bei Flaschenpost, dem Kooperationspartner von Kitaeinkauf. Informieren Sie sich hier bei uns!


Praktische Tipps für das Trinken im Kindergarten

Getränke im Kindergarten sollten für alle Kinder jederzeit sichtbar zur Verfügung stehen. Gestalten Sie „Trink-Oasen“ die Lust auf das Trinken machen und somit die Kinder erinnern und anregen, ausreichend zu trinken.


  • Platzieren Sie die Trinkstation an einer Stelle, die für die Kinder gut sichtbar ist und oft passiert wird.
  • Gestalten Sie Ihre „Trink-Oase“ mit passenden Bildern, Postern, Dekoration (z.B. Trinkgefäßen aus aller Welt), Büchern zum Thema und Informationen (auch für die Eltern). 
  • Beziehen Sie die Eltern der Kinder mit ein. Fragen Sie z.B.: Was, wann und wie viel trinkt Ihr Kind zu Hause und informieren über „Gesundes Trinken“.
  • Stellen Sie die Getränke für die Kinder auf Tische in Kinderhöhe auf Tabletts. So können die Kinder sich ihre Getränke selbstständig eingießen und wenn mal etwas daneben geht, kann es so besser aufgefangen werden. 
  • Legen Sie Baumwolltücher bereit. Das Umschütten macht den Kindern besonders viel Spaß, das schult ihre Fähigkeiten, es geht aber auch mal etwas daneben. 
  • Bieten Sie die Getränke für die Kinder sowohl an den Trinkstationen, aber auch zu allen Mahlzeiten, in kleinen, transparenten und für die Kinder gut zu händelnden Karaffen o.Ä. an. So fördern Sie die Selbstständigkeit der Kinder, und sie können selbst über ihre Trinkmenge entscheiden. Passende Produkte finden Sie hier in unserem Shop unter Geschirr.
  • Benutzen Sie Gläser aus bruchsicherem Glas. Zum einen sind die Gläser standsicherer als Plastikbecher und zum anderen bleiben sie geschmacksneutral. Plastikbecher nehmen den Geschmack von Geschirrspülmittel und Tees an. Zudem lösen sich, besonders bei heißen Getränken, gesundheitsschädliche Chemikalien und Mikroplastik in die Getränke ab, die die Kinder dann zu sich nehmen.
  • „Beschriften“ Sie die Gläser der Kinder entweder mit Klammern oder kleinen Platzsets mit dem Namen, Bild oder Zeichen (laminiert) des Kindes. So findet jedes Kind sein Glas wieder und Sie sparen sich einige Spülgänge. 
  • Zum Trinken auf dem Außengelände und/oder auf Ausflügen können Sie Behälter und Trinkflaschen aus Edelstahl benutzen. 
  • Um das Wasser für die Kinder etwas abwechslungsreicher zu machen, können Sie Obstscheiben oder frische Kräuter hinzufügen.
  • Bereiten Sie die Getränke mit den Kindern zusammen vor. Den Kindergarten Tee, besonders mit großen Teebeuteln (anders als die kleinen Beutel, welche die Kinder von zu Hause kennen), oder auch selbstgemachte Früchte- oder Kräutertees, zuzubereiten macht Spaß, schafft eine Wertschätzung zu diesem Lebensmittel und macht durstig. 
  • Starten Sie ab und zu Umfragen und Abstimmungen über die Lieblingsgetränke der Kinder.
  • Greifen Sie das Thema Wasser und Trinken auch in Ihre pädagogische Arbeit auf. Daraus können spannende Projekte entstehen.
  • Sprechen Sie die Kinder auf Trinkpausen an. Achten Sie dabei auf die Freiwilligkeit des Angebots, aber auch auf eine einladende Ansprache. „Möchtest du etwas trinken“, Hast du Durst“ oder „Schau mal, was wir heute für einen leckeren Tee gekocht haben“ ist viel einladender als „Du musst etwas trinken“.
  • Denken auch Sie daran, ausreichend zu trinken!

"Wenn Kinder in der Kita unterwegs sind und spielen, vergessen sie oft, vor lauter Abenteuer, ausreichend zu trinken."

Ãœber die Autorin:

Peggy Bresnik, freiberufliche Referentin mit den Schwerpunkten Bildung und Erziehung der frühen Kindheit und Kitamanagement sowie Coach für Einzelpersonen und Teams

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