Bild: Monkey Business / Adobe Stock
Endlich geht es wieder raus ins Grüne. Das Wetter lockt uns nach draußen und ein großer Teil des Alltags und viele Aktionen können nun im Freien stattfinden. Kinder haben ein großes Bedürfnis nach Bewegung und sinnlichen Erfahrungen. Wo in den Innenräumen oft nur begrenzt Raum zur Verfügung steht, z.B. für Bewegung oder Projekte, die einen größeren Rahmen erfordern oder Angebote, die einen hohen Reinigungsbedarf (Matschen, Atelierarbeit mit flüssigen Farben, großflächiges Gestalten…) mit sich bringen, bietet das Außengelände wesentlich mehr Möglichkeiten. In den warmen Monaten können zudem auch die bestehenden Angebote durch zusätzliche Materialien erweitert werden oder, passend zur Jahreszeit, saisonale Spielmöglichkeiten im „grünen“ Kitazimmer“ angeboten werden.
Viele Familien, gerade in Städten, haben keine oder kaum Gelegenheit im Garten oder in der Natur Erfahrungen zu sammeln. Hier kann das Außengelände in der Kita einen großen Erfahrungsraum bieten. Gut durchdacht bietet der Kita-Garten unzählige Möglichkeiten, in denen Kinder einfach draußen sein und spielen können, Natur erleben und dabei elementare Erfahrungen machen. Gerade die Entwicklungsbereiche Bewegung (Körperwahrnehmung), Gesundheit, Sinneswahrnehmung, Naturerfahrungen, Naturwissenschaften, Resilienz … werden im Freien besonders gut gefördert. Also Türen auf und denken Sie Ihre Räume groß!
Erkunden Sie zunächst Ihren Garten aus der Perspektive der Kinder. Begeben Sie sich einmal auf „Höhe der Kinder“ und nehmen wahr, was Kinder hier sehen und erleben. Diese Erfahrungen und der Austausch darüber, bietet gute Ansätze für die Planung und Erweiterung Ihrer Außenräume. Folgende Impulsfragen können Sie auf Ihrer Erkundungsreise unterstützen: Wie übersichtlich ist das Gelände von hier aus? Kann ich alles erreichen, was ich brauche? Was gibt es hier zu entdecken? Was weckt mein Interesse und regt mich an? Welche Hindernisse stellen sich hier in den Weg? Wo stecken Gefahren (Erwachsenensicht)?
Um den Kindern die Möglichkeit zu geben, an der Gestaltung des Außengeländes zu partizipieren, ist ein weiterer Schritt die Beobachtung der Kinder: Welche Interessen zeigen sie? Welche Bedürfnisse der Kinder sind gut erfüllt, welche nicht oder nur teilweise (z.B. Rückzugsmöglichkeiten, Perspektivwechsel, Experimentierfreude…)? Wo und womit beschäftigen sie sich innen wie außen? Welche Anregungen und Materialien können Sie den Kindern geben, um sich, auch im Garten, weiterführend mit ihren Bedürfnissen und Interessen zu beschäftigen? Achten Sie bei der Planung Ihres Angebots darauf, dass für jede Entwicklungsstufe etwas Spannendes dabei ist und das ggf. auch Abgrenzungen für Rückzug und/oder ungestörtes Spiel, für jüngere und ältere Kinder, möglich sind. Je undefinierter die Materialien sind, desto mehr können die Kinder nach ihren jeweiligen Fähigkeiten und Fertigkeiten damit spielen.
Bauen und Konstruieren:
Große Bausteine, Naturbausteine, Baumscheiben und -stümpfe, Äste, Schläuche, Röhren, Bretter, Wasserkästen… Schatzsuche im Sandkasten (z.B. Muggelsteine o.Ä.), Zollstöcke, Wasserwaagen, Bauhelme und -handschuhe, Absperrband, Matschanlagen oder Wannen zum Matschen, Podeste und Tische zum erhöhten Bauen
Rollenspiel:
Haltestellen, Verkaufsstände, Außenküchen, erhöhte Arbeitsflächen zum daran Stehen… Tücher, Hüte, Taschen zum Verkleiden..., „echtes Zeug“ zum Spielen wie Töpfe, Kochlöffel, Siebe, Kellen, Trichter, Dosen…Spielwände, zusätzliche Materialien wie z.B. Tierfiguren etc. für den Sandkasten, Besen, Picknickdecken, Körbe
Naturwissenschaften (z.B. transparente Forscherkisten):
Lupen, Becherlupen, Zylinder, Messbänder, Waagen etc., erhöhte Tische und Podeste zum Forschen und Experimentieren, Hochbeete, Kräuterschnecken, Pflanztische, grüne Zäune/Wände (Paletten) (Hängepflanztöpfe, Gummistiefel etc.), Spiel mit Wasser, Naturprojekte (Insektenhotels, Vogelbadewannen etc.), bespielbare Zäune oder Spielwände (Schläuche, Trichter, Eimer, Rinnen usw.), Feuerstellen
Außenatelier (am besten unter einem Vordach o.Ä.):
Staffeleien, Mal- Kreidewände, Podeste, großflächiges Malen (Leinwände, Papierrollen, Stoff…), Malen mit Rädchen, Bällen…, großen Pinseln, Besen, Malerrollen, Kreide…, Spritztechniken mit Sprühflaschen, Sieben, Spritzen, „Farbbomben“…Landart mit Naturmaterialien und zusätzlichen Materialien zum Legen von Mandalas, Naturwebrahmen aus Ästen, gestaltete Gartenzäune oder Stellwände, Werkbänke (Außenwerkstatt)
Bewegung, Körper- und Sinneswahrnehmung:
Reifen, verschiedene Bälle, Schwungtücher, Slackline, Kreisel, Tonnen, Balancierstrecken, Barfußpfade, große Kartons, Tücher…, Wasserspiele
Ausruhen und Schlafen:
Hängematten, große Kissen, Außenteppiche, Picknickdecken, große Kisten, Körbe
Essen, Trinken, Angebote:
Outdoor-Bänke, Outdoor-Tische, Hocker, Sitzkissen, Trinkstationen mit Kanister, Transportkörbe für Spielmaterialien, Spielwände
Garderobe (überdacht oder fahrbar):
Möglichkeiten zum Aufhängen und/oder Verstauen von Matschhosen, Gummistiefeln etc.
Schöne Produkte finden Sie auch in der Shop-Kategrie "Grünes Kitazimmer".
Sicher fallen Ihnen, gemeinsam mit den Kindern, noch weitere Materialien ein, die Sie für Ihr „grünes Kitazimmer“ verwenden können. Natürlich muss nicht jeden Tag immer alles vorhanden sein. Alle Außenmöbel sollten witterungsbeständig und /oder einfach zu transportieren sein. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Die Spielmaterialien sollten in jedem Fall eine Ergänzung (nicht doppelt) zu ihren Innenräumen sein. In den Innenräumen können Sie zusätzliches Material wie Bücher, Plakate, Spiele zu den jeweiligen Themen anbieten und Dokumentationen ausstellen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und einen schönen Sommer.
Peggy Bresnik, freiberufliche Referentin mit den Schwerpunkten Bildung und Erziehung der frühen Kindheit und Kitamanagement sowie Coach für Einzelpersonen und Teams
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